Sebastian Ewen ist der neue Direktor der Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie und Intensivmedizin am Schwarzwald-Baar-Klinikum. Der 38-Jährige tritt die Nachfolge von Werner Jung an, der Ende 2023 in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Experte für Schlüsselloch-Chirurgie

Ewen ist unter anderem auf die interventionelle Kardiologie spezialisiert. Das bedeutet, dass ein Großteil der Operationen im Herzkatheterlabor, beispielsweise komplexe Behandlungen von Herzkranzgefäßen, Herzklappen und dem Herzmuskel minimalinvasiv ausgeführt werden. „Dabei erfolgt der Zugang zum Herzen über die Leiste“, erläutert Ewen.

Der Vorteil für den Patienten ist, dass nicht mehr der Brustkorb geöffnet werden muss. Am Ende hat der Patient lediglich zwei Einstiche in der Leiste. Zudem verkürzt sich die Zeit des Klinikaufenthalts sowie der Genesungsprozess massiv. „Bereits nach zwei bis drei Tagen kann der Patient die Klinik wieder verlassen“, so Ewen.

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Nach seinem Medizinstudium an der Philipps-Universität Marburg an der Lahn und seiner Promotion begann der gebürtige Saarländer seine berufliche Laufbahn im Universitätsklinikum Homburg. Dort war er zuletzt als Oberarzt in der Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin beschäftigt. Zudem war er ärztlicher Leiter und Chefarzt der zentralen Notaufnahme.

Was ihn in den Schwarzwald zieht

Was sind seine Beweggründe für den Wechsel aus dem Saarland an das Schwarzwald-Baar-Klinikum? Ewen: „Die Klinikgröße und die Perspektive.“ Hier sei nahezu das gesamte Spektrum auf Universitätsklinikumniveau vorhanden.

„In den kommenden zehn Jahren wird die Klinikarbeit nicht mehr die Arbeit von heute sein.“ – Sebastian Ewen, Chefarzt ...
„In den kommenden zehn Jahren wird die Klinikarbeit nicht mehr die Arbeit von heute sein.“ – Sebastian Ewen, Chefarzt für Kardiologie | Bild: Sprich, Roland

Auch die Geschäftsführung zeigt sich froh, mit Sebastian Ewen einen Experten auf dem Gebiet der Herzerkrankungen gefunden zu haben. „Professor Ewen ist aus einem großen Bewerberfeld herausgestochen“, sagte Klinik-Geschäftsführer Mathias Geiser. Unter der Expertise des erst im Januar zum Professor ernannten Chefarztes soll die Kardiologie, mit 118 Betten, rund 30 Ober-, Fach- und Assistenzärzten und 5500 stationären Fällen pro Jahr die größte Klinik am Schwarzwald-Baar-Klinikum, zukunftsfähig gemacht werden.

So sieht die Medizin der Zukunft aus

„In den kommenden zehn Jahren wird die Klinikarbeit nicht mehr die Arbeit von heute sein“, so Ewen. Minimalinvasive Operationsmethoden werden zunehmen und es wird Veränderungen in der Möglichkeit der Diagnostik geben. Klinik und der neue Ärztliche Direktor freuen sich darauf, diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

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Dabei betonte Sebastian Ewen, dass ihm die Arbeit im Team besonders wichtig sei. „Unsere Arbeit zum Wohl der Patienten ist nicht die Leistung eines Einzelnen. Sondern da steht ein ganzes Team an Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten und vielen anderen dahinter“, sagte der ehemalige aktive Handballspieler.

Ihm sei auch der gute Draht zu den administrativen Stabstellen wichtig. „Wir können die Klinik nur zukunftsfähig ausrichten, wenn alle zusammenarbeiten“, sagt Sebastian Ewen.