David Holzapfel

Für Menschen, die das Bürgergeld beziehen, sind es gute Nachrichten: Die Bundesregierung hatte vergangenes Jahr in ihrem Existenzminimumbericht angekündigt, den Regelsatz für das Bürgergeld im Jahr 2024 zu erhöhen. Konkret wurde es dann am 29. August 2023, als Bundessozialminister Hubertus Heil die genaue Höhe des neuen Regelsatzes verkündete. Am Mittwoch, 13. September 2023, hat eine entsprechende Verordnung das Bundeskabinett passiert. Damit stand die Erhöhung des Bürgergeldes für dieses Jahr fest. Alle wichtigen Fragen und Antworten im Überblick.

Bürgergeld-Erhöhung für 2024: So viel Geld gibt es als Regelleistung mehr

Der Existenzminimumbericht, der alle zwei Jahre vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wird, spielt eine entscheidende Rolle bei der Festsetzung von Sozialleistungen wie dem Bürgergeld. Der Bericht analysiert und bestimmt die notwendigen Kosten für den Lebensunterhalt, die benötigt werden, um das Grundbedürfnis einer einzelnen Person oder einer Familie zu erfüllen. Die im Bericht gewonnenen Erkenntnisse bilden dann die Basis für die Berechnung von staatlichen Unterstützungsleistungen und Sozialhilfen.

Wir haben die entsprechenden Erhöhungen in einer übersichtlichen Tabelle für Sie zusammengefasst:

 

Regelsatz 2023 Regelsatz 2024
Alleinstehend 502 Euro 563 Euro
Jugendliche (15-18 Jahre) 420 Euro 471 Euro
Kinder (7-14 Jahre) 348 Euro 390 Euro
Kinder (bis 6 Jahre) 318 Euro 357 Euro



So erhalten Alleinstehende seit Anfang 2024 563 Euro statt 502 Euro pro Monat. Das entspricht einer Erhöhung von gut 12 Prozent. Für Jugendliche vom 15. Lebensjahr bis unter 18 Jahre gibt es 471 statt 420 Euro. Für Kinder vom Beginn des siebten bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres werden 390 statt 348 Euro gezahlt. Für Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres gibt es 357 statt 318 Euro.

Übrigens: Im Rahmen des Bürgergeldes wird auch geregelt, wie groß die Wohnung der Empfänger sein darf. Die Wohnfläche wird beim Bürgergeld aber nicht allein als Kriterium für die Angemessenheit herangezogen.

Warum soll der Regelsatz des Bürgergeldes zum Jahr 2024 steigen?

Die Bundesregierung hat beschlossen, dass der Regelsatz für das Bürgergeld in jedem Jahr an die Entwicklung der Preise angepasst werden soll. Die Anpassung des Bürgergeldes erfolgt demnach in zwei Schritten:

  1. Die Basisfortschreibung: Der Regelbedarf wird anhand der Entwicklung aktueller Preise und der Nettolöhne und -gehälter erhöht.
  2. Die ergänzende Fortschreibung: Der oben genannte Regelbedarf wird in diesem Schritt zusätzlich anhand aktueller Preisentwicklungen fortgeschrieben. Die Veränderungsrate des Preisindex' im zweiten Quartal des betreffenden Jahres werden dabei ermittelt und die einzelnen Werte des betreffenden Jahres denen des Vorjahres gegenübergestellt. Dieser Schritt ist neu. Mit ihm soll eine Inflation besser und schneller abgefedert werden

Kritik an neuem Bürgergeld-Regelsatz: 725 Euro gefordert

In den Augen vieler Kritiker ist dieser erhöhte Regelsatz deutlich zu niedrig. Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband verlangt beispielsweise einen "armutsfesten" Regelsatz von 725 Euro im Monat. Nur mit einer so deutlichen Erhöhung des Bürgergelds könnten die Bezieher wirksam vor Armut geschützt werden.

Wann soll der Regelsatz des Bürgergeldes im Jahr 2024 steigen?

Der Regelsatz des Bürgergeldes soll immer jeweils zum 1. Januar eines Folgejahres steigen. Für 2025 dürfte sie jedoch deutlich niedriger ausfallen.

Übrigens: Damit ein Mensch Anspruch auf Bürgergeld hat, muss er einige Voraussetzungen erfüllen.