Tagsüber läuft die Bergung von fünf havarierten Lastwagen auf der A81 planmäßig. Die Rettungskräfte arbeiten Hand in Hand. Fast 16 Stunden werden am Ende nach dem Unfall vergangen sein, bis die Doppelfahrbahn in Richtung Singen wieder freigegeben ist.

Für die Nacht aber, als die Lastwagen auf Höhe der Donaubrücke in Geisingen verunglückten, sind die Geschehnisse noch nicht aufgeschlüsselt gewesen. Insbesondere geben zwei Stunden Rätsel auf. Der Zeitraum zwischen Unfall und Alarmierung der Feuerwehr.

Am Montag, 25. März, kam es gegen 2.50 Uhr auf vereister Fahrbahn auf einem Unfall, in den fünf Lastwagen verwickelt wurden. 500.000 Euro Schaden und zwei leicht verletzte Fahrer waren die Folgen.

Auch der Rettungsdienst ist vor Ort.
Auch der Rettungsdienst ist vor Ort. | Bild: Johannes Haug

In der Rückschau stellen sich mehrere Aspekte des Bergungseinsatzes differenzierter dar. So war die Autobahn am Montagabend länger gesperrt, als es die Polizei in einer vorsichtigen Prognose am Nachmittag angekündigt hatte. Statt um 17 Uhr erfolgte die Verkehrsfreigabe erst um 19 Uhr.

Verzögerung der Bergungsarbeiten

Warum das so war, erklärte Polizeisprecher Dieter Popp. Zwar sei von Seiten der Einsatzkräfte kommuniziert, dass die Bergungsarbeiten wahrscheinlich um 17 Uhr beendet werden könnten. Das sei angesichts komplexer Arbeiten zu optimistisch gewesen.

Schon vor 17 Uhr musste das Erdreich vor Ort ausgetauscht werden, weil rund 300 Liter Diesel ausgelaufen waren. Außerdem wurden die beteiligten Lastwagen von der Unfallstelle entfernt, ein Schwerlastkran kam dabei zum Einsatz.

Einer der fünf Lastwagen, die in den Unfall auf der A81 verwickelt sind.
Einer der fünf Lastwagen, die in den Unfall auf der A81 verwickelt sind. | Bild: Fröhlich, Jens

Die Arbeiten insgesamt hätten sich um einiges verzögert. So liefen bis 17.40 Uhr immer noch Baggerarbeiten am Straßenrand. Zwischen 18 und 18.50 Uhr seien noch Kehrarbeiten angestanden, bis dann um 19 Uhr der Verkehr wieder fließen konnte: auf beiden Spuren und ohne gesonderte Geschwindigkeitsbegrenzung.

Spätere Alarmierung der Feuerwehr

Rätsel gab am Dienstag ferner die zeitliche Diskrepanz zwischen Unfallzeitpunkt und ersten Alarmierung auf. Die Pressestelle der Polizei gab als Unfallzeitpunkt 2.50 Uhr an. Die Feuerwehr sei um kurz vor 5 Uhr alarmiert worden, sagte der Geisinger Feuerwehrkommandant Matthias Cech.

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Auch hier sorgte Polizeisprecher Dieter Popp für Klarheit. So alarmiere man die Feuerwehr nur dann zeitnah, wenn ein Brand oder eine ähnliche Gefahrenlage vorliege.

Ladegut wird gesichert. Hier hatte ein Lkw E-Bikes geladen.
Ladegut wird gesichert. Hier hatte ein Lkw E-Bikes geladen. | Bild: Fröhlich, Jens

Erst später, als der Polizei vor Ort klar wurde, dass Betriebsmittel ausgelaufen seien und die Dimension des Unfalls sichtbar war, wurde die Feuerwehr nachalarmiert und hinzugezogen. Diese zeitliche Abfolge sei völlig normal, betonte Popp.

Sechs Streifenwagen eilen zur Unfallstelle

Die Polizei sei um 2.55 Uhr alarmiert worden, insgesamt sechs Streifenwagen seien aus Mühlhausen-Ehingen ausgerückt und ungefähr 15 Minuten später an der Unfallstelle eingetroffen. Zwei Fahrzeuge der Polizei hätten sich um die Lage rund um die Unfallstelle gekümmert, die vier weiteren Fahrzeuge seien mit der Einrichtung der Umleitung und der Warnung anderer Verkehrsteilnehmer beschäftigt gewesen.

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Schwerwiegende Beschädigungen an der Fahrbahn habe es nicht gegeben. Dieter Popp vermutet, dass es sich nur um kleine Schäden an der Oberfläche handle, die für den Verkehr unerheblich seien.

Vom Park-and-Ride-Parkplatz aus hat man einen Blick auf den Spezialkran, der auf der A81 im Einsatz ist.
Vom Park-and-Ride-Parkplatz aus hat man einen Blick auf den Spezialkran, der auf der A81 im Einsatz ist. | Bild: Johannes Haug

Anstehende Reparaturarbeiten an den Leitplanken würden bald durch die Straßenmeisterei erfolgen, es werde durch diese geprüft, ob ausgetauscht oder repariert werden müsse.

Verkehr fließt wieder ungehindert

Für den nun wieder fließenden Verkehr hätte die Beschädigung der Leitplanken keinen Einfluss. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Bereich der Unfallstelle sei auch nach Betrachtung der Schäden nicht notwendig.

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Was Ladung der Lastwagen anlangt, konnte Matthias Cech, Abteilungskommandant der Feuerwehr Geisingen bestätigen, dass der umgekippte Lastwagen E-Bikes geladen hätte und ein Tanklaster beteiligt gewesen sei.

Ein Lastwagen blieb relativ unbeschädigt

Ein weiterer Lastwagen habe Textilwaren transportiert. Ein anderer war lediglich eine leere Mulde unterwegs. Der fünfte beteiligte Lastwagen sei bei dem Unfall nur geringfügig beschädigt worden. In den Laderaum des Fahrzeugs habe man nicht schauen können, so Cech. Es bestand auch keine Notwendigkeit.