Ein Busfahrer ist nach Polizeiangaben betrunken einen Linienbus in Friedrichshafen gefahren und noch am selben Tag fristlos entlassen worden. „Wir ahnden solche Vorfälle konsequent“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) am Dienstag, 19. März. Der 53 Jahre alte Busfahrer war bei einer Tochtergesellschaft der DB angestellt und für die Regionalverkehr-Alb-Bodensee (RAB) unterwegs, die zur DB Regio Bus Baden-Württemberg gehört. Zuerst hatte die „Schwäbische Zeitung“ über den Vorfall berichtet.

Fahrt gestoppt, Führerschein weg

Bereits am 6. März fuhr der Busfahrer nach Angaben von Polizei und DB etwa fünf Kilometer von der RAB-Firmenzentrale zum Klinikum in Friedrichshafen. Dort stoppte der 53-Jährige seine Fahrt und wurde von Mitarbeitern der RAB abgeholt. Die Polizei machte einen Alkoholtest bei dem Mann und beschlagnahmte seinen Führerschein. Bei dem Busfahrer wurden den Angaben zufolge 1,3 Promille Alkohol festgestellt.

Zunächst war unklar, ob der betrunkene Fahrer alleine unterwegs war. Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte nun am Mittwoch auf SÜDKURIER-Anfrage, dass auch Fahrgäste im Bus waren. Einem Gast sei der Zustand des Busfahrers schon während der Fahrt aufgefallen.

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Bereits zum Dienstantritt des 53-Jährigen hatte ein anderer RAB-Mitarbeiter bemerkt, dass der Mann Alkohol getrunken hatte. Als der Mitarbeiter das Unternehmen darüber informierte, rief dieses die Polizei.

Nicht vor jeder Schicht wird getestet

Doch wie kann es überhaupt passieren, dass ein Busfahrer mit 1,3 Promille bis hinter das Steuer kommt? Für Busfahrer gilt nach Angaben der Polizei ein absolutes Alkoholverbot von 0,0 Promille. Ab 0,5 Promille ist es bereits eine Ordnungswidrigkeit.

„Wir führen turnusmäßig Alkoholkontrollen bei allen Fahrern durch“, sagt ein Bahnsprecher. Das passiere zwar regelmäßig, aber nicht bei jedem Fahrer vor jeder Fahrt. Über Auffälligkeiten aus der Vergangenheit sei der Bahn beim 53-Jährigen nichts bekannt. „Wir befördern Menschen von A nach B und wollen das auch sicher tun“, sagt der Sprecher weiter. Dazu verlange das Unternehmen jedoch auch ein gewisses Maß an Eigenverantwortung bei seinen Fahrern.

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Keine anderen RAB-Fahrer auffällig

Erste Konsequenzen habe die Deutsche Bahn eigenen Angaben zufolge bereits gezogen: „Wir haben das als Anlass genommen, einen solchen Test jetzt nochmal bei allen anderen Fahrern zu machen.“ Auffällig sei dabei kein weiterer RAB-Fahrer geworden. Auch der Polizei sind weitere solche Vorfälle nicht bekannt.

Die RAB selbst war bis Mittwochmittag nicht für weitere Aussagen zum Vorfall erreichbar.